„Ertrinken, meine Damen und Herren, ist ein leiser Vorgang“ [1] – Weshalb Hilfsorganisationen nicht die Lösung sind!

Ein Blogbeitrag von Samson Rentsch

Bereits in den ersten fünf Monaten diesen Jahres sind über 2’500 Menschen im Mittelmeer ertrunken. Über 2’500 Menschen, die ein enormes Risiko auf sich genommen hatten, um in Sicherheit leben zu können. Doch sie sind nie angekommen. [2]

Es scheint so, als sei das Sterben im Mittelmeer schon zu einer Alltäglichkeit verkommen, die kaum mehr einer Randnotiz in der Zeitung würdig ist, sofern denn nicht „genug“ Menschen sterben. Ich schreibe hier „genug“, da zwar vereinzelt Artikel geschrieben wurden, bei denen es um Schiffsunglücke ging, aber die Schlagzeilen der Schweizer Medien sich diesen Sommer hauptsächlich um europäische Sportveranstaltungen und das schlechte Wetter drehen, während momentan tagtäglich Flüchtlinge auf dem Mittelmeer in Not geraten.

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Gender und Flucht – eine komplexe Situation

Ein Blogbeitrag von Eveline Mosimann und Vanessa Gustinetti 

In der vierten Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung wurde der regionale Fokus aufgelockert; dabei wurde thematisch auf Gender, Flucht und Widerstand eingegangen. In der Wissenschaft galt Gender in Bezug auf Flucht lange als gegenstandslos. Doch sowohl Fluchtgründe wie auch Schutzbedürfnisse können genderabhängig sein. Es sollte der Frage nachgegangen werden: Wie prägen Geschlechterverhältnisse die Flüchtlinge?

Nach der Vorstellungsrunde durch die Moderatorin Frau Dr. Andrea Zimmermann, welche die Koordination am Zentrum für „Gender Studies“ an der Universität Basel leitet, gab Frau Dr. Jana Häberlein einen Input zum Thema „Verhältnis zwischen Männern und Frauen, die sich auf der Flucht befinden“ aus theoretischer und rechtlicher Perspektive. Sie beschäftigt sich an der Universität Neuchâtel mit Flucht, Migration, Politik und Ausschaffungen und war auch am Zentrum für Gender Studies an der Universität Basel tätig.

Es wurde ersichtlich, dass Flüchtlinge nicht als homogene Gruppe betrachtet werden sollten. Es hat sich eine standardisierte Repräsentation von Flüchtlingen gebildet. Flüchtlinge werden als namenlose, gesichtslose Massen dargestellt. Geflüchtete Frauen und Kinder werden als sentimental dargestellt. Es besteht viel Kritik an der Flüchtlingskonvention. Es wird gefordert, dass das Geschlecht auch als offizieller Asylgrund gelten soll. Nun gibt es nationale und internationale Richtlinien in Bezug auf Gender und Flucht.

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